Eine Truhenbank haben sicher auch Sie schon einmal gesehen. Sie stehen in Möbelhäusern und dienen meist dem dekorativen Zweck. In der Wohnung von Freunden, die gerne außergewöhnliche Möbelstücke in ihr Ambiente integrieren. Und sicher haben Sie schon gesehen, dass es Truhenbänke in hunderten von Funktionen und Formen zu kaufen gibt, sodass sie in jedem gewünschten Raum nicht nur hübsch aussehen, sondern auch möglichst sinnvoll genutzt werden können. Man darf hier ruhig einmal die Frage nach dem Ursprung stellen, denn die Truhenbank wirst seit vielen Jahrhunderten genutzt.
Die Geschichte der Truhe
Die erste Truhe entstand vermutlich aus ganz banalen Gründen. Als die ersten Menschen sich häuslich niederließen, sammelten sich Gegenstände an, die sie für ihr tägliches Leben benötigten. Einfache Werkzeuge, um den Garten oder das Feld zu bestellen, Dinge zu bauen oder zu reparieren, Stoffe und Häute, um Kleidung und einfaches Schuhwerk herzustellen. Der Mensch hörte auf, nur noch von dem zu leben, was im Laufe des Tages gesammelt oder erjagt wurde und begann, Dinge zu sammeln. Einfache Formen von Besteck und Geschirr, Kleidungsstücke, Vorräte. Diese Dinge mussten irgendwo untergebracht werden. Schaut man sich eine Truhenbank an, erkennt man auf einen Blick, dass es sich um eines der am einfachsten herzustellenden Möbelstücke handelt. Ein Boden, vier Seiten und ein Deckel – das ist alles. Ein solches Möbelstück zu bauen, hat man bereits in grauer Vorzeit geschafft. Außerdem waren Truhen auch praktisch. Man konnte nicht nur Dinge darin verstauen, sondern auch bequem darauf sitzen, statt auf dem Boden zu kauern.
Truhen waren somit die ersten Möbelstücke, die der Mensch baute. Interessant ist, dass Truhen in allen Kulturen gebaut und im Haus genutzt wurden: Die ersten Funde von Überresten ehemaliger Truhen stammen aus dem 1. Jahrhundert und zeigen, dass es sich hierbei schon bei den Römern um begehrte Aufbewahrungsmöbel handelte. Auch im antiken Griechenland und anderen Hochkulturen waren Truhen beliebte Aufbewahrungsmöbel für Kleider, Schmuck, Gold oder sogar Waffen. Im alten Rom stellte man Truhen sogar längst auf, unterteilte sie in mehrere Fächer und nutzte sie wie einen Schrank. Truhen erfüllten allerdings noch einen anderen Zweck: Da alles Hab und Gut sich in der Regel in Truhen befand, war schnell gepackt, wenn man flüchten musste – und die gesammelten Schätze und Besitztümer waren auf Reisen gut verstaut. Man darf also ruhig davon ausgehen, dass Truhen als erste Möbelstücke, die der Mensch überhaupt gebaut hat, schon seit mehr als 2000 Jahren genutzt werden.
Truhen im Mittelalter
Antiquitätensammler wissen, dass Truhen, die mindestens 100 Jahre alt sind, einen hohen Wert besitzen, selbst wenn sie restauriert werden müssen. Ab einem Alter von etwa 200 Jahren sind alte Truhen kaum bezahlbar. Je älter eine Truhe ist, die sich irgendwo findet, umso aufwändiger ist in der Regel die Restauration, doch sie lohnt sich. Es sind gerade die tatsächlich antiken Stücke, die nicht nur Zeugen der Menschheitsgeschichte sind, sondern auch über einen ganz besonderen Charme verfügen. Kriege und ebenso die natürliche Verwitterung von Holz sorgten dafür, dass nicht mehr allzu viele schöne Stücke erhalten sind. Die ersten, bis heute erhaltenen Truhen stammen übrigens aus dem Mittelalter: Sie werden dem 12. Jahrhundert zugeordnet und waren schon weiter gedacht. Die Truhen aus dieser Zeit stehen auf einem Untergestell, sodass man sich nicht mehr bücken musste, um seine Schätze herauszunehmen.
Gegen Ende des 12. Jahrhunderts entstanden die ersten Truhen mit einem Satteldach. Der Deckel war von beiden Seiten schräg gestellt und bildete somit eine Art Dach. Truhen dieser Art schmückten häufig die Zimmer der hohen Damen oder wurden als Grabtruhen für die Gräber von Heiligen verwendet. Schon im Mittelalter wurden allerdings auch Truhen in Form von Sitzmöbeln gebaut. Sie hatten einen flachen Deckel, eine Rückenlehne und dienten in dieser Form nicht mehr nur der Aufbewahrung der persönlichen Schätze und alltäglichen Gegenstände, sondern wurden auf praktische Weise in den Lebensalltag integriert. Antike Truhen aus dem Italien der Spätrenaissance verfügten sogar über Armlehnen.
Für junge Damen, gleich welchen Standes, war es im Mittelalter üblich, schon in zartem Alter eine eigene Truhe zu besitzen. Junge Mädchen, wie auch ihre Mütter sammelten darin die Aussteuer, mit der die jungen Frauen dann auch in die Häuser ihrer Ehegatten umzogen. Die so genannten Brauttruhen gab es ebenfalls in fast allen Kulturen und über viele Jahrhunderte hinweg. Sie waren immer mit regionalen Besonderheiten ausgestattet. Dabei konnte es sich um besondere Beschläge oder Verzierungen in Form von Malereien handeln. Antike, chinesische Brauttruhen bezeugen, dass die Aussteuertruhe auch im fernen Asien gang und gebe war.
Etwa ab dem 16. Jahrhundert wurden Truhen für Adelshäuser nicht mehr nur aus einfachem Holz und Eisenbeschlägen gebaut, sondern prachtvoll verziert. Ein Teil dieser prachtvollen Luxusmöbelstücke ist noch heute in alten Schlössern und Museen zu bewundern. Diese Truhen dienten zur Aufbewahrung von Kleidung, Schmuck oder umfangreichen Goldschätzen. Die Tischler begannen in dieser Zeit auch erstmals damit, Truhen und Truhenbänke mit komplizierten Öffnungsmechanismen auszustatten, damit das Hab und Gut vor fremdem Zugriff geschützt war. Einige dieser Öffnungsmechanismen beinhalteten sogar Fallen, die Dieben Finger oder sogar die ganze Hand abtrennten, wurde der Öffnungsmechanismus nicht sachgerecht genutzt – um die Geheimnisse wusste nur der Inhaber.
In Kriegen und auch auf hoher See fanden einfache Holztruhen regelmäßigen Einsatz. Darin konnten Waffen verstaut werden, Matrosen bewahrten in den so genannten Seekisten ihre Habseligkeiten auf. Ab dem 18. Jahrhundert nutzte der Mensch auf Reisen die noch heute bekannten Koffertruhen. Sie konnten schnell und einfach auf Kutschen verladen werden und passten in späteren Zeiten auch in Eisenbahnwaggons. Bis heute hat sich die Truhe, wie auch die Truhenbank nicht nur in unserer Kultur erhalten. Truhen, Truhenbänke und truhenähnliche Möbel werden noch heute in aller Welt genutzt.
Truhenbänke in der heutigen Zeit
Noch heute stellen Truhen und Truhenbänke beliebte Möbelstücke dar. Im Schlafzimmer eignen sie sich zum Aufbewahren von Bettwäsche, Decke und Kissen. In Kinderzimmern finden Truhenmöbel in Form von Schatzkisten Platz und werden zur Aufbewahrung von Spielzeug genutzt. Doch nicht nur das: Viele Sitzmöbel für Kinderzimmer sind in Form von Truhenbänken gebaut. So kann das Kind seine persönlichen Schätze in der Truhe aufbewahren und sie ansonsten als Sitzmöbel nutzen. Eckbänke für die Küche sind häufig auch nach dem Prinzip der Truhenbänke gebaut. Bei vielen Modellen, insbesondere bis zu den späten Achtziger Jahren, kann der Sitz der Eckbank angehoben werden – darunter findet sich praktischer Stauraum für allerlei Kleinigkeiten, die man nicht ständig griffbereit haben muss. In Wohnräumen sind Truhen nicht nur wunderschöne Schmuckstücke, sondern beherbergen häufig die Hausbar. In Fluren fügen sich Truhen und Truhenbänke rein optisch in ein harmonisches Ambiente ein und dienen gleichzeitig der Aufbewahrung von Schuhen und Stiefeln. Sogar in Badezimmern finden Truhen Platz: Die eher moderneren Wäschetruhen dienen häufig gleichzeitig als gepolstertes Sitzmöbel.
Alternativen zu Truhenbänken gibt es im Grunde in hoher Zahl: Jeder Schrank, jeder Koffer stellt eine Alternative zu einer Truhe oder einer Truhenbank dar. Wer jedoch jemals eine Truhe besessen hat, kennt die Vorzüge und wünscht sie sich zurück. Truhen und Truhenbänke sind einfach praktisch, denn sie bieten unglaublich viel Stauraum für Dinge, von denen man kaum weiß, wo man sie sonst gut unterbringen sollte. Wer gar das Glück hat und eine antike und schön restaurierte Truhe besitzt, wird diese wahrscheinlich wie seinen Augapfel hüten, weil eine antike Truhe einfach ein wertvolles und wunderschönes Schmuckstück im häuslichen Ambiente darstellt – sogar in modern gehaltenem Umfeld.
Die Pflege von Truhenbänken
Wirklich gute und massive Truhen und Truhenbänke, gleich ob es sich um antike Stücke oder um Nachbauten handelt, bedürfen natürlich einer besonderen Pflege. Ab einem gewissen Alter setzen natürliche Verwitterungsprozesse ein und, nicht zu vergessen: Der Holzwurm ist ein aktives Wesen. Eine Truhe oder Truhenbank aus massivem Holz muss also ab und zu auf Holzwurmbefall untersucht werden. Zu erkennen ist das an winzigen Löchern im Holz. Gegen Holzwurmbefall sind in jedem Baumarkt spezielle Mittel erhältlich. Zusätzlich aber müssen die natürlichen Verwitterungsprozesse beachtet werden. Mit Holzlasur, entweder farblos oder in der Farbe der Truhe, kann man das gute Stück vor Verwitterung schützen. Verwitterungsprozesse setzen allerdings in der Regel nur ein, wenn die Truhe im Freien oder in unbeheizten Räumen steht. Damit das Holz möglichst lange schön bleibt und der edle Glanz erhalten wird, sollte es etwa zweimal jährlich mit einem pflegenden Öl behandelt werden. Beschläge und Verschlüsse aus Metall lassen sich mit herkömmlichen Zahnbürsten sehr gut reinigen.
Varianten und Modelle der Truhenbank
Truhen und Truhenbänke gibt es in zahlreichen Größen und für verschiedene Verwendungszwecke zu kaufen. Angefangen beim Schmuckkasten in Truhenform über kleine, dekorative Schatztruhen für die Hausbar bis hin zur großen Wäschetruhe mit einer Länge und Breite von durchschnittlich 1,60 x 80 m. Abweichungen sind sowohl nach unten, als auch nach oben möglich. Sie können aus unterschiedlichen Materialien gefertigt sein: Korbgeflecht, Rattan, Metall, Kunststoff, bis hin zu massivem Holz, welches wohl das gängigste Material für eine schöne Truhe darstellen dürfte.
Truhenbänke aus Korbgeflecht oder Rattan
Das Material ist relativ witterungsbeständig, sollte jedoch über den Winter geschützt aufbewahrt werden. Truhenbänke aus Korbgeflecht oder Rattan werden meist für Garten und Terrasse hergestellt und dienen nicht nur als Sitzmöbel, sondern auch der Aufbewahrung von Sitzauflagen, Kissen und Decken. Für Badezimmer werden Truhenbänke als hübsches Sitzmöbel angeboten, in deren Stauraum die Schmutzwäsche Platz findet.Truhenbänke aus Kunststoff
Diese Truhen sind einfach zu pflegen, da sie abwaschbar sind und nicht verwittern. Sie werden zumeist als Accessoire für das Kinderzimmer produziert, um darin Spielsachen aufzubewahren, aber auch für Garten und Terrasse zur Aufbewahrung von Gartentextilien.Truhenbänke aus Metall
Hierbei handelt es sich meist um besondere Wohnaccessoires, die einfach einen hübschen Platz im Raum einnehmen um dort das Ambiente aufzulockern. Sie werden als Hausbar genutzt oder als Aufbewahrungsort für unterschiedliche Dinge. Metalltruhen bedürfen keiner besonderen Pflege außer einer regelmäßigen Reinigung. Sie sollten nicht im Freien oder in ungeheizten Räumen aufbewahrt werden, da sie durchaus Rost ansetzen können.
Truhenbänke aus Holz
Bei Truhen und Truhenbänken aus Holz muss auf die Pflege des Holzes Wert gelegt werden, aber auch eventuelle Beschläge aus Metall bedürfen einer regelmäßigen Reinigung, Wartung und Pflege. Sie werden meist für Wohnräume genutzt und zur Aufbewahrung von Textilien, Schuhen oder einfach nur als dekoratives Schmuckstück.Hersteller, Kauf, Nutzung und Sicherheit
Jeder Möbelschreiner ist in der Lage, eine schöne Truhe zu bauen. Wer es also exklusiv liebt, kann eine Truhe nach eigenen Wünschen in Auftrag geben und verfügt danach über ein Einzelstück. Man muss allerdings davon ausgehen, dass alle namhaften Möbelhersteller auch Truhen und Truhenbänke produzieren und in unterschiedlichen Möbelhäusern zum Kauf anbieten. Vor dem Kauf sollten Sie sich zunächst gründlich überlegen, für welche Zwecke Sie eine Truhe oder eine Truhenbank benötigen. Abgesehen von den verwendeten Materialien sollte sich eine Truhenbank auch farblich und stilistisch in Ihr häusliches Ambiente einfügen. Benötigen Sie eine Truhenbank zur Aufbewahrung von Gartentextilien, empfiehlt sich ein Modell aus Rattan oder Kunststoff. Wer einen stilvollen, und gleichzeitig praktischen Mittelpunkt für einen Wohnraum sucht, sollte nach Truhenbänken aus Holz oder Metall suchen. Achten Sie bitte bei der Nutzung einer Truhenbank auf die entsprechende Sicherheit: Ein hochgeklappter Deckel muss etwas schräg nach hinten und am besten angelehnt stehen, damit er nicht plötzlich zuklappt.
Letzte Aktualisierung am 28.10.2024 / * = Affiliate-/Werbelinks - Als Amazon-Partner verdient der Seitenbetreiber an qualifizierten Käufen / Bilder von der Amazon Product Advertising API